Universum Stadt der Gladiatoren - Carnuntum
zur ProduktionsübersichtCarnuntum ist ein Glücksfall der Archäologie: Die internationale antike Metropole, einst ein Handels- und Militärzentrum an der Peripherie des Imperiums, aber von kontinentaler Reichweite, wurde zu Beginn unserer Zeitrechnung auf die grüne Wiese gebaut. Nach vier Jahrhunderten verlassen, versunken und in anderthalb Jahrtausenden kaum überbaut, liegt Carnuntum heute unter grünen Feldern an der Donau. Es ist, als hätte dieser archäologische Schatz nur darauf gewartet, dass endlich ein Werkzeug zu seiner Hebung entwickelt würde. Das ist nun geschehen: Die zerstörungsfreie, extrem effiziente und exakte mobile Bodenradartechnik aus Wien revolutioniert nun weltweit die archäologische Prospektion.
Es ist aber auch ein seltener Glücksfall, dass das Carnuntum-Projekt des Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie von Anfang an filmisch begleitet wird, um es in Form einer hochwertigen, so genannten Blue-Chip-Dokumentation der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Ein großes, handverlesenes Filmteam der INTERSPOT-Filmproduktion arbeitet seit Mitte 2012 in enger Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie und dem Archäologischen Park Carnuntum an diesem filmischen Vorhaben.
Der Film zeigt Ausbildung und Einsatz von Gladiatoren und erzählt von deren Lebensbedingungen und den gesellschaftlichen Verhältnissen in Carnuntum. Vor der Kamera kommen ausgewählte Stuntspezialisten zum Einsatz. Gedreht wird in der soeben detailgetreu nachgebauten Trainingsarena in Carnuntum. Virtuelle, fotorealistische 3-D-Rekonstruktionen der Gladiatorenschule und einzelner urbaner Szenen sowie Bauten des Archäologieparks Carnuntum bilden den räumlichen Rahmen der Aktionen. Die Beratung von Franz Humer und Marcus Junkelmann sichert die wissenschaftliche Authentizität der aufwendigen Reenactments.
Parallel dazu schildert der Film die Forschungsarbeit von Wolfgang Neubauer und dem Team des Ludwig Boltzmann Instituts - vom Multisensor-Scan über dessen erste Interpretation bis zur gezielten Sondiergrabung.
Dass Forschung und Film derart intim und über einen so langen Zeitraum seriös zusammenarbeiten, hebt diese INTERSPOT-Filmproduktion deutlich aus der Masse aktueller historischer TV-Produktionen hervor. Dem heimischen TV-Publikum wird auf spannende Weise das eigene Kulturerbe präsentiert. Dadurch, dass die Produktion auch international gezeigt wird, trägt sie dazu bei, den Stellenwert zukunftsweisender österreichischer Forschung in die Welt zu tragen.
Eine Koproduktion von ORF Universum, Smithsonian Channel, Interspot Film, France 5, BMB, SBS und ORF Enterprise, gefördert von Fernsehfonds Austria und Kultur Niederösterreich.
Comenius EduMedia Award 2018
details
Kamera: Hans Selikovsky, Ferdinand Steininger, Carlo Hofmann
Schnitt: Martin Biribauer, Sebastian Würger
Erstausstrahlung: ORF 2 20:15, 22.12.2015